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Teilnahme
2019
Auslober
Stadt Hattingen
BGF
2150 m²
Leistungsphasen
1-3

Lage

Die Gesamtschule Hattingen befindet sich im Stadtteil Welper und ist auf zwei Standorte aufgeteilt. Die Erweiterung soll auf dem Grundstück Lange Horst errichtet werden. Das in den 1920er Jahren durch Prof. Metzendorf im Stil einer Gartenstadt geplante Quartier Hüttenau wird durch den zentralen Schulbau und den angrenzenden Sportplatz geprägt. Das axial gestaltete Gebäude liegt in einer inneren Grünachse, die sich von Südwesten bis hin zum Bebelplatz erstreckt. Zusätzlich ergibt sich aufgrund seiner Höhenlage eine weithin sichtbare Fernachse, die durch die am Schulgebäude befindliche dominierenden Uhr betont wird.

 

Anordnung der Erweiterung

Die Erweiterung wird auf der Südwestseite des unteren Schulhofes vorgesehen, sodass zum einen eine barrierefreie Verbindung zum Erdgeschoß des Bestandsgebäudes mittels Steg möglich wird und zum anderen die Fernachse des Bestandsgebäudes frei bleibt. Diese Axialität kann durch einen zweiten Erweiterungsbau und darüber hinaus durch einen Brückenschluss in einem langfristig gedachten dritten Bauabschnitt erhalten bleiben. Dadurch wird die Anmutung des Bestandsgebäudes nicht beeinträchtigt. Des Weiteren bietet diese Anordnung die Möglichkeit einen abgestimmten Baustellenverkehr und eine entsprechende Baustelleneinrichtung vorzuhalten, ohne den Schul- und Pausenbetrieb gravierend zu beeinträchtigen.

 

Anmerkungen zur pädagogischen Architektur

Die Architektur des Schulbaus hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Der früher vorherrschende Frontalunterricht weicht nach und nach der Vorstellung, dass gute Bildung im ganzheitlichen Sinne nur gelingen kann, wenn Räume und Freiflächen Anregungen bieten und neue Lernarrangements ermöglichen. Dabei werden Lern- und Lebensorte als Werkstätten verstanden, in denen Kinder und Jugendliche die Welt erforschen und erfahren können. Bei der Gestaltung von Lernorten wird der Raum in seiner Funktion als „dritter Pädagoge“ – neben Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften – verstanden.

 

Entwurfskonzept

Wir haben diesen Ansatz in unser Entwurfskonzept übertragen und durch Aufweitungen der Flure Verweilangebote für Schülerinnen und Schüler geschaffen. Die logische Übertragung der Fluraufweitungen werden in der Fassade als vorstehende Kuben erkennbar. Hier kann sich ausgetauscht, gelesen oder geschrieben werden, hier können Gespräche zwischen den Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern geführt werden. Diese Lernflure verstehen sich mit ihren Nischen und Aufenthaltsflächen als erweiterter Klassenraum. Somit entsteht ein hohes Maß an Flexibilität in der räumlichen Nutzung, sodass individuelle Lern- und Arbeitsprozesse möglich werden.

 

Die auskragenden Kuben sollen durch bodentiefe Glasflächen mit teilweise feststehenden Elementen ausgeführt werden. Umlaufend begrenzt ein dunkel abgesetzter Rahmen die Glasflächen. Hiermit soll der Fern- und Weitblick über das Gelände wie in einem Bilderrahmen eingefangen werden.

 

Erschlossen wird das dreigeschossige Gebäude über den am oberen Schulhof angebundenen Steg, der zentral in den längsgestreckten Kubus führt. Von dort verteilen sich die Schülerinnen und Schüler über das Treppenhaus auf die angegliederten Lernflure und Klassen. Die interne Erschließung wird durch einen barrierefreien Aufzug erweitert.

 

Die drei Unterrichtsräume der Naturwissenschaften befinden sich im Untergeschoß einschließlich der jeweiligen Sammlungsräume, dem Verwaltungsraum für die Lehrkräfte sowie der Toiletten-Anlagen.

Im Erd- und Obergeschoß sind die Jahrgangsstufen mit jeweils vier Klassenräumen und einer Differenzierungsklasse für Grund- und Erweiterungskurse untergebracht. Auch hier findet sich auf jeder Ebene ein Verwaltungsraum für die Lehrkräfte.


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